Entstehung

Die Agrargemeinschaft Haslach seit 1680.

„Die Waldungen um Haslach stehen den Bürgern von Haslach zur Nutzung zu“ Dieser bemerkenswerte Satz steht im Urbar, als Wilhelm von Rosenberg 1599 sein Haslacher Lehen an das Erzbistum Passau zurückgab. 1663 kaufte das Stift Schlägl von den Passauern Haslach und übernimmt damit Gerichtsbarkeit und Lehensherrschaft.

Nach dem verheerenden Brand 1680, bei dem 49 Häuser nieder brannten, kauften die 126 Haslacher Bürger am 9. September vom Stift Schlägl die Wälder rund um Haslach. Mit der Gründung der Bürgerkommune wurde im September 1680 ein wirksames Stützsystem für die Haslacher Bürger und deren Lebensraum geschaffen.

Die Rolle der Bürgerkommune Haslach als dominierender Wirtschaftsfaktor lässt sich beispielsweise an der Gründung der Sparkasse der Marktkommune Haslach 1874, an der Errichtung und dem Betrieb eines Ziegelstadels in Lichtenau sowie an der Kommunebrauerei Haslach zwischen 1680 und 1923 ablesen.

Im Ziegelstadel in Lichtenau, heute Haus Nr. 11, wurden Ziegel für die unterschiedlichen Bauvorhaben in Haslach und Umgebung gebrannt. Im Franziskanischen Kataster von 1826 ist diese Fläche mit dem Flurnamen Ziegelstattäcker eingetragen. 1885 scheint diese Ziegelproduktionsstätte unter Jaukenberg 16, Bärenholz 10, KG Haslach 670 im Grundbuch im Besitz der Marktkommune Haslach auf.

Zum geringen Einkommen als Kleingewerbebetriebe oder Fabrikarbeiter unterhielt beinahe jedes Haus in Haslach auch eine Kleinlandwirtschaft. Für den wichtigen und die Existenz sichernden Nachwuchs im Rinderstall sorgte der Kommunestier. Der Kommunestierhalter musst ausreichend Platz im eignen Stall haben und im Umgang mit dem kräftigen Stier erfahren sein. Dem mutigen Stierhalter stand dafür die Nutzung der Stierwiese im Uferbereich der Großen Mühl zur Verfügung. Heute spielen hier die Haslacher Tennis.

Heute stellt sich die Agrargemeinschaft Haslach als reiner Forstbetrieb mit Eigenjagd dar.